Der Gau Alt-Burgund

Für jeden, der uns nicht kennt, wollen wir uns hier kurz vorstellen. Ein Gau verbindet mehrerer Stämme und Siedlungen, also Ortsgruppen miteinander. Im Gau Alt-Burgund beispielsweise arbeiten die Pfadfinder*innen von Mainz über Nieder-Olm und Wörrstadt bis Worms und in die Pfalz miteinander. In diesem Rahmen veranstalten wir gemeinsame Aktionen, tauschen uns aus und unterstützen uns gegenseitig, wenn notwendig. Beispielsweise haben wir im Gau ein sehr umfassendes Schulungsprogramm für unsere neuen Gruppenführer über mehrere Wochenenden zusammengestellt.

In RPS (also Rheinland-Pfalz und Saarland) gibt es insgesamt 8 Gaue und einen Bezirk (unterscheidet sich im Prinzip nur durch den Namen).

Auf Gau-Ebene haben wir verschiedene Ämter: Die Gauführer*in sorgt dafür, dass die Interessen der einzelnen Stämme im Land vertreten werden und hält die Kommunikation zwischen den Stammesführer*innen aufrecht. Im Gau gibt es natürlich noch andere wichtige Aufgaben, wie beispielsweise die Wölflingsbeauftragte. Sie sorgt dafür, dass regelmäßig Veranstaltungen stattfinden, an denen auch unsere jüngsten Mitglieder die Pfadfinder*innen aus anderen Städten kennen lernen.

Unser Gauwappen

Geschichte

In den Jahren nach 1922 entstanden die ersten Gruppen von Christlichen Pfadfindern im Gebiet des heutigen Gaues Alt-Burgund. Zu ihnen gehörte auch der Stamm Nibelungen in Worms. Aber bereits 1933 wurde das Wachstum der Pfadfinderbewegung abgebrochen, die Jungengruppen wurden aufgelöst oder in die Hitlerjugend überführt, nur die Älteren über 18 Jahren blieben in der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an vielen Orten erneut mit der Pfadfinderarbeit begonnen, meist durch alte Pfadfinder und fast immer unter anderem Namen, da der Begriff Pfadfinder verboten war. Dies änderte sich erst 1949, als die ersten Stämme von der französischen Militärregierung genehmigt wurden. Jetzt war es viel einfacher, neue Gruppen zu gründen. Durch dieses starke Anwachsen der CPD wurden aber auch Strukturen notwendig, in denen man zusammenarbeiten konnte. Dafür entstanden Gaue, manche wurden wieder aufgelöst, zusammengeschlossen und erneut geteilt. In diese Phase fällt auch die Gründung des Gaues Alt-Burgund am 27. September 1953. Zu dieser Zeit hatte der Gau in Hermann Haaß, der als Lehrer nach Worms gekommen war, einen Mentor, der die Pfadfinderarbeit für fast 15 Jahre stark prägte. Er forcierte auch die Gründung neuer Gruppen im Raum Worms, so dass sich der Gau nach Rheinhessen und in die Vorderpfalz ausbreite.

Gegen Ende der 60er Jahre wurden die ersten Mädchengruppen in unserem Gau gegründet; die CPD war jetzt ein koedukativer Jugendverband. Auf die Arbeit der einzelnen Gruppen hatte dies zunächst keinen großen Einfluss, aber im großen Maßstab schon: 1973 wurde der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) gegründet. Viel stärker wirkte sich aus, dass Alt-Burgund nach 1975 für sechs Jahre ohne Führer war. Einige Gruppen schliefen ganz ein, andere schrumpften deutlich.

Einen neuen Aufschwung erlebte der Gau dann zwischen 1980 und 1990. Zu dieser Zeit erreichte Alt-Burgund auch seine größte Ausdehnung mit Gruppen von Kaiserslautern bis Rimbach und von Mainz bis Bad Dürkheim. Die klassische Pfadfinderei wurde jetzt ergänzt durch eine intensive musische Arbeit, zu den Lagern und Fahrten gesellten sich Tanz- und Chorwochenenden.